Welche Gewohnheiten bestimmen deinen Alltag?

Welche Gewohnheiten bestimmen deinen Alltag?

Der heutige Beitrag handelt von deinen Gewohnheiten. 

 

Es geht darum herauszufinden, welche Gewohnheiten du bereits hast, welche dir gut tun und welche du gerne ändern möchtest.

 

Am Ende des Artikels weißt du:

  • Welche Gewohnheiten deinen Alltag bestimmen.
  • Welche "Wenn-Dann-Schleife" du bereits abgespeichert hast.
  • Welcher Gewohnheitstyp du bist.
  • Was Gefühle mit Gewohnheiten zu tun haben

Keine Zeit!

Oft höre ich von meinen Kunden: "Ich würde ja so gerne regelmäßig …………………….. machen, (du kannst hier einsetzen was du möchtest), aber ich habe zu wenig Zeit".

 

Meine Antwort darauf: "Wirklich? Ganz sicher? Du hast an einem Tag, der 24 Stunden hat, nicht einmal ein paar Minuten Zeit um das zu tun was du wirklich gerne machen möchtest? O.K., dann schauen wir uns deinen Tag genau an. Verzichte für eine Woche auf Internet, Fernsehen, Zeitungen und Bücher. Hast du immer noch keine Zeit?"

 

Überraschung: an der fehlenden Zeit liegt es meistens nicht, dass wir Vorhaben nicht umsetzen. Eine ehrlichere Aussage wäre vielleicht: "Dafür habe ich keine Energie" - das kann ich nachvollziehen. Deshalb hilft es, wenn Handlungen zur Gewohnheit werden.  Denn solange eine Aktivität keine Gewohnheit ist, denken wir zu viel darüber nach. Wir fragen uns, ob es gerade passt, ob wir überhaupt Lust dazu haben, ob wir nicht zu müde sind.... und dann ist es auch schon vorbei, denn dann kommen die Ausreden. 

Gewohnheiten sparen Energie

Leider entwickeln sich Gewohnheiten nicht durch die reine gedankliche Entscheidung – sondern nur durch das Tun.

Es ist übrigens gar nicht so schwierig sich Gewohnheiten anzutrainieren. Schau dir einmal dein Leben an:  Du überlegst morgens sicher nicht, ob du gerade Lust und Zeit hast dir die Zähne zu putzen - das passiert automatisch. Du musst dich auch nicht dazu überwinden dich abends vor den Fernseher zu setzen um deine Lieblingsserie zu schauen – das ist selbstverständlich. Egal ob es das geliebte Feierabendbier, der Nachmittagskaffee oder die Pausenzigarette ist…. das alles sind Gewohnheiten  die wir uns antrainiert haben und die automatisiert ablaufen. 

 

Ich hatte früher die Gewohnheit, immer wenn ich von der Arbeit nach Hause gekommen bin, zuerst zum Kühlschrank zu gehen und etwas zu essen. Das war damals kein Problem, es war für gewöhnlich nur einmal am Tag. Das hat sich mit meiner Selbstständigkeit geändert. Plötzlich bin ich mehrmals täglich nach Hause gekommen und habe somit auch mehrmals täglich gegessen. Das hat die Waage auch sehr schnell gezeigt… Also musste ich diese Gewohnheit verändern.

 

Die Schwierigkeit liegt darin, dass wir eine Gewohnheit nicht einfach streichen können – wir müssen sie durch eine für uns passendere ersetzen.

Welche Gewohnheiten hast du bereits?

Nun meine Frage an dich:

Welche Gewohnheiten hast du bereits?

Schau dir deinen Tag ganz genau an und schreibe dir auch die kleinsten Dinge auf. Achte dabei auf deine „Wenn-Dann“ Zusammenhänge.

Hier ein paar Beispiele:

  • Wenn ich aufstehe, dann gehe ich zuerst ins Bad und putze mir die Zähne.
  • Wenn ich ins Büro komme, dann hole ich mir zuerst eine Tasse Kaffee.
  • Wenn ich abends esse, dann trinke ich dazu immer ein Glas Wein.

Es geht nicht darum zu bewerten,  es ist nur wichtig dir bewusst zu machen, wie viele Gewohnheiten du bereits hast. In diesem Schritt ist es egal, ob dir diese Gewohnheit gut tut oder nicht. Vielleicht entdeckst du auch Abläufe oder Zusammenhänge, die es dir leichter machen bestimmte Gewohnheiten einzuhalten.

 

Hier ein paar Beispiele:

  • "Wenn ich die Sporttasche schon im Auto habe, fahre ich regelmäßig zum Training ins Fitness Center"
  • "Wenn ich es mir mit einer Freundin fix ausmache, gehe ich in die Tanzstunde."
  • "Wenn ich einen Kurs im Vorhinein bezahlt habe, dann gehe ich zu jeder Yogaeinheit - ob ich Lust habe oder nicht."

Der Vorteil von "Wenn-Dann-Schleifen"

Durch das Entdecken dieser „Wenn- Dann“ Zusammenhänge, ergeben sich mehrere Vorteile:

 

1.  Du erkennst wie du tickst.

Vielleicht gehörst du zu den Menschen, die Bewegung leichter mit anderen machen. Vielleicht brauchst du eine fixe Verpflichtung damit du eine Gewohnheit verfestigst oder du unternimmst die Dinge lieber flexibel und unabhängig alleine. Je nachdem welcher Typ du bist,

findet sich der richtige Rahmen um Gewohnheiten zu etablieren.

 

2. Du musst weniger Entscheidungen treffen.

Wenn du zum Beispiel fix abgespeichert hast, dass du jeden Morgen 5 Minuten Atemübungen machst, dann wird es automatisiert und du musst nicht mehr mit dir selbst hadern ob du überhaupt möchtest. Du brauchst dir auch nicht mehr überlegen ob du Montags lieber zum Schwimmen oder Laufen gehst - es ist fix eingeplant.

 

Ein Beispiel:

Ich habe mir als neue Gewohnheit vor einiger Zeit vorgenommen, dass ich morgens als erstes bevor ich noch aufstehe 5 bis 10 Minuten

meditiere. Nun habe ich verschiedene Varianten probiert:

Erster Versuch: Die stille Meditation auf dem Meditationskissen im Wohnzimmer. Das hat sich nicht durchgesetzt, weil mir dann oft morgens frisch aus dem Bett noch kalt war.  Zweiter Versuch: Die stille Meditation im Bett – da bin ich meisten wieder eingeschlafen.

Also habe ich überlegt, was will ich denn eigentlich mit dieser Gewohnheit erreichen? Mein Ziel war morgens nicht schon mit der To Do Liste im Kopf in den Tag zu starten, sondern in Stille oder zumindest mit guten Gedanken. Also habe ich mir eine Mediations-App heruntergeladen, ein paar Meditationen in der passenden Zeit ausgesucht und höre diese nun morgens im Bett noch bevor ich aufstehe.

Der positive Effekt: es ist kein Aufwand – ich verlasse noch nicht einmal das Bett. Ich muss nichts entscheiden – die Meditationen habe ich schon ausgesucht. Und das Erste das ich am Morgen höre, ist inspirierend. Da freu ich mich schon richtig drauf.

Meine Wenn-Dann Schleife: Wenn ich morgens aufwache, dann höre ich als Erstes positive Worte und starte gut gelaunt in den Tag.

Was Gewohnheiten mit Gefühlen zu tun haben

Wichtig bei neuen Gewohnheiten ist, dass wir uns immer bewusst machen, welches Gefühl wir damit haben wollen. Mit den Meditationen war mein angestrebtes Gefühl Frieden, positive Gedanken und gute Laune.

 

Schau dir einmal deine gegenwärtigen Gewohnheiten an, vor allem die die du ändern möchtest.

Alle unsere Gewohnheiten haben einen Sinn: sie geben uns ein Gefühl.

Beispiele:

  • Die Zigarette in der Mittagspause gibt dir vielleicht das Gefühl, dass du dir eine Auszeit nehmen darfst.
  • Das Serien-Binge-Watchen gibt dir das Gefühl in einer anderen Welt untertauchen zu können. Vielleicht gibt es dir auch das Gefühl der Zugehörigkeit, wenn du die Serienprotagonisten über einen längeren Zeitraum begleitest.
  • Wenn du in Stress-Situationen verstärkt zum Essen greifst, gibt es dir vielleicht das Gefühl gut für dich zu sorgen.
  • Die Schokolade zwischendurch gibt dir das Gefühl der Belohnung.

 

Überlege dir genau was dieses Gefühl ist, dass du durch diese Gewohnheit bekommst, vor allem bei jenen die du gerne ändern möchtest.

Frage dich: Wie kann ich mir dieses Gefühl auf anderem Weg verschaffen?

 

Wir handeln immer aus einem Gefühl heraus. Wir kaufen uns zum Beispiel auch keine Dinge, sondern Gefühle. Wenn du dir den schnellen Sportwagen kaufst, erwirbst du das Gefühl von Status, Luxus und vielleicht auch das Gefühl beneidet zu werden. Wenn du die Fitness Center Mitgliedschaft abschließt kaufst du das Gefühl sportlich zu sein. Selbst wenn du nicht hingehst, kaufst du dir das Gefühl der Möglichkeit es morgen ändern zu können.

 

Schau dir an, was du in letzter Zeit gekauft hast und welches Gefühl dahinter stecken könnte. Dadurch erkennst du deine Sehnsucht. Die Sehnsucht, was dir in einem Leben gerade fehlt, oder wovon du mehr haben möchtest.

Und dann überlege dir, wie du dir dieses Bedürfnis befriedigen kannst.

Dein Trainingsplan für neue Gewohnheiten - Teil 1

Das kannst du also tun um neue Gewohnheiten in dein Leben zu integrieren:

 

Teil 1: den STATUS QUO ermitteln

Schau dir über ein bis zwei Wochen jeden einzelnen Tag an und schreibe genau auf:

  • Welche Gewohnheiten hast du? 
  • Welche Wenn-Dann Schleifen zeigen sich immer wieder?
  • Welches Gefühl erzeugst du mit jeder Gewohnheit?
  • Wenn du Gewohnheiten hast, die du ändern möchtest: wie könntest du dir dieses Gefühl anders holen? 

 

In Teil 2 dieser Serie geht es dann zum nächsten Schritt: du suchst dir eine Gewohnheit aus, die du neu in dein Leben integrieren möchtest. Worauf du dabei achten solltest und wie du es am besten umsetzt, erfährst du im nächsten Beitrag!

 

 

Ich freue mich auf dein Feedback! 

Alles Liebe,

Angelika

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