Bist du mit deinem Leben zufrieden?
Welche Bereiche würdest du gerne verändern?
Suchst du die Bestätigung oft im Außen?
In diesem Beitrag beschäftigen wir uns mit der Basis für ein glückliches Leben: den Themen Selbstwert und Selbstliebe. Du erhältst zahlreiche Tipps, wie du diese im Alltag stärken kannst.
Wie immer zum Lesen oder als Podcast zu hören.
Sobald wir anfangen uns mit uns selbst und unserem Leben zu beschäftigen, bekommen die Themen Selbstwert und Selbstliebe eine große Bedeutung. Denn diese beiden sind zusammen mit Urvertrauen die Basis für ein zufriedenes und glückliches Leben. Mit dem Urvertrauen beschäftigen wir uns ein anderes Mal, heute liegt der Fokus auf Selbstwert und Selbstliebe. Wir sprechen über 3 Säulen oder auch 3 Indikatoren, die dir zeigen wo du gerade stehst und was du verbessern könntest.
Die erste Frage bei meinen Selbstliebe Workshops und Seminaren ist nicht einfach zu beantworten
Bei meinen Vorträgen und Seminaren in Wien und auch bei meinen Online Seminaren frage ich gerne zu Beginn wo sich denn die Teilnehmerinnen auf einer Skala von 1 – 10 bei Selbstliebe einordnen würden. Zunächst herrscht meist Schweigen. Niemand möchte ihre Zahl nennen. Bis dann ein zaghaftes 5 mit Fragezeichen ertönt. Darauf folgt für gewöhnlich zustimmendes Nicken der anderen. Hin und wieder gibt es auch Ausreißer mit einem traurigen 1 und einer stolzen 8. 10 hat noch niemand gesagt. Würde ich übrigens von mir auch nicht behaupten.
Generell schwanken die Werte unserer Selbstliebe. An manchen Tagen bin ich zum Beispiel eine solide 9,5 (ein bisschen Raum nach oben ist ja immer) an anderen Tagen eine grantige 7. Unter 5 war ich zum Glück schon lange nicht mehr. Es ist also ganz normal, dass es Tage gibt an denen wir uns mehr und andere an denen wir uns weniger lieben.
Die Frage ist dann nur, was kann ich tun, damit die Zahl steigt? Warum bin ich denn gerade mit mir selbst im Krieg? Habe ich vielleicht zu hohe Erwartungen? Verlange ich von mir selbst Unmögliches? Setze ich für meine Liebe zu mir eine Bedingung, wie z.B. ich muss bestimmte Leistung bringen oder eine bestimmte Kiloanzahl auf der Waage erreichen?
Welche Zahl würdest du dir auf der Selbstliebe-Skala geben?
Die Erfahrungen zeigen: Selbstliebe lernen ist gar nicht so schwer
Falls deine Zahl jetzt unter 5, war - keine Sorge! Das kannst du verändern. Hier erfährst du wie.
Selbstliebe und Selbstwert werden durch drei 3 Indikatoren bestimmt:
- Dein Umgang mit dir selbst
- Dein Umgang mit anderen
- Was du dir erlaubst
Im Folgenden besprechen wir die einzelnen Indikatoren bzw. Säulen durch und ich zeige dir Wege, wie du Selbstliebe lernen und deinen Selbstwert steigern kannst.
Anleitung um Selbstliebe zu lernen
1. Säule: Dein Umgang mit dir selbst
Beobachte deinen inneren Dialog
Das ist eine gute Übung um den aktuellen Grad deiner Selbstliebe zu erkennen.
Sei die nächsten Tage aufmerksam: "Wie sprichst du mit dir selbst?"
Angenommen dir passiert ein Missgeschick, dir fällt z.B. ein Glas aus der Hand und zerbricht. Ist deine erste Reaktion „Ich bin ein ungeschickter Trampel! Immer passiert mir so was“. Oder sagst du einfach „Hoppala“?
Was würdest du zu einem 3jährigen Kind sagen, dem das Gleiche passiert? „Du bist so blöd!“ „Nie machst du was richtig!“ „Immer machst du alles kaputt!“ Nein, natürlich nicht. Alleine wenn ich das nur in der Vorstellung durchspiele, tut mir schon das Herz weh und ich möchte das Kind in den Arm nehmen, trösten und sagen: „Macht ja nichts, kann passieren.“
Stell dir nun vor, in deinem Inneren bist du immer noch ein kleines Kind. Und jedes negative Selbstgespräch macht dieses Kind kleiner, bis es sich zusammenrollt um sich gegen all diese Angriffe zu schützen. Furchtbar, oder?
Beginne also heute damit deinen inneren Dialog zu beobachten. Immer wenn du etwas Negatives zu dir sagst, denk an das kleine Kind, dem schon die Tränen herunterrinnen und das sich doch so bemüht. Hab Verständnis, Mitgefühl und Liebe und sag dir selbst: „Alles ist gut.“
Mit dieser Übung steigerst du deinen Selbstwert mit nur einem Wort
Eine schöne Ergänzung zum inneren Dialog ist das Wort NOCH.
Denkst du dir bei manchen Aufgaben: „Ich versteh das einfach nicht“ oder „Ich kann das nicht“? Ich habe mir das früher schon gedacht, bis ich entschieden habe: Das Leben ist keine Raketenwissenschaft – die meisten Dinge kann man lernen. Somit habe ich diese Sätze ergänzt: "Ich verstehe das NOCH nicht". "Ich kann das NOCH nicht."
Das hat für mich alles verändert. Denn ich weiß, irgendwann kann ich es – wenn ich es will. Vielleicht ist es ja gar nicht nötig. Ich habe mir zum Beispiel eine wunderschöne Art-Deco Fließtapete für mein Schlafzimmer gekauft. Tolles Muster in dunkelgrün und gold – so richtig edel. Dann habe ich mir einen Haufen YouTube Videos angeschaut, wie man diese Tapete denn fachmännisch an die Wand bringt, weil ich es ja noch nicht konnte. Bis ich irgendwann entschieden habe: Ich will das gar nicht können und bezahle lieber jemanden dafür, dass er es macht. Das bedeutet nicht, dass ich es nie gelernt hätte, aber der Aufwand wäre mir viel zu groß gewesen.
Falls es also gerade etwas gibt, bei dem du dir verzweifelt denkst: „Ich kann das nicht! Ich verstehe da nicht!“, überlege: Was brauche ich um es zu lernen? Wer kann mir helfen? UND Muss ich es können oder ist es nicht energiesparender es auszulagern?
Vier Coaching Übungen für mehr Selbstliebe und Selbstwert
- Beobachte deinen inneren Dialog
- Zeige so viel Mitgefühl und Verständnis für dich, wie du es für ein kleines Kind würdest
- Baue das Wort „noch“ in deine Gedanken ein
- Lagere Dinge aus, für die du keine Zeit verschwenden willst
Selbstwert und Kommunikation
2. Säule: Dein Umgang mit anderen
Fühlst du dich oft schlecht behandelt?
Wurdest du in der Vergangenheit vielleicht schon mehrmals gemobbt?
Betrachtet man dich und deine Leistungen als selbstverständlich?
Unser Umfeld behandelt uns so, wie wir uns selbst behandeln.
Das heißt, wenn du dich selbst klein machst und schlecht mit dir redest, dann gibst du damit nach außen das Signal, dass andere das auch dürfen. Wenn du dir keine Anerkennung gibst, bist du vom Wohlwollen anderer Menschen abhängig und fühlst dich vielleicht nicht genügend gewürdigt. Wenn du dich selbst nicht wichtig nimmst, darfst du es auch nicht von anderen erwarten.
Überlegungen zum Umgang mit anderen
- Nimm bewusst wahr, wie dich dein Umfeld in verschiedenen Situationen behandelt: zu Hause, in der Arbeit, beim Einkaufen,…
- Erkennst du Muster?
- Welches Verhalten von dir bewirkt das?
- Wie würdest du gerne behandelt werden?
Ändere dich selbst und die Welt ändert sich zu dir.
Wenn du anfängst dich selbst mit Liebe und Respekt zu behandeln und Grenzen setzt, wird sich dein Umfeld im Verhalten zu dir verändern. Das verspreche ich dir.
So Stärkst du Selbstwert und Selbstbewusstsein
Säule 3: Was erlaubst du dir?
Führst du das Leben, das du willst oder das Leben, das du glaubst zu verdienen?
Bist du mit deinem momentanen Leben zufrieden?
Oder gibt es da die eine oder andere Baustelle?
Wie würde das Leben aussehen, dass du dir wünschst?
Was steht dir dabei im Weg?
Wie deine Glaubenssätze dein Leben beeinflussen
Für gewöhnlich sind es alte Glaubenssätze.
Ein Beispiel aus meinem Leben: Ich bin, wie viele in meiner Generation so aufgewachsen, dass man sich Liebe verdienen muss. Auch als Kind. Ich musste immer brav sein, wenig auffallen, gute Noten bringen, zu Hause helfen, und so weiter. Wenn ich all das getan habe, bekam ich Aufmerksamkeit und Zuneigung. Wenn ich das nicht getan habe, hat man mir gesagt: „Wenn du so bist, mag ich dich nicht.“ Man beachte die Wortwahl: Nicht: „Wenn du das tust, mag ich dich nicht“ Sondern, wenn du so bist. Das macht einen großen Unterschied, aber darüber sprechen wir ein anderes Mal.
Zurück zu meinem Beispiel. Nachdem ich gelernt habe, dass ich mir Liebe verdienen muss, habe ich auch meine späteren Partnerschaften so geführt: Ich habe mich immer gekümmert, gesorgt, darauf geschaut, dass es dem anderen gut ging mit dem Ziel geliebt zu werden. Das hat sehr viel Energie gekostet und irgendwann war ich dann erschöpft. Meist ist dann auch die Beziehung zerbrochen, weil ich ja nichts mehr zu geben hatte und in meinem Weltbild nicht mehr liebenswert war. Es hat lange gedauert, diese Dynamik zu durchschauen. Ich habe mir damals also gedacht: Ich verdiene eine Beziehung in der ich für Liebe arbeiten muss. Wow. Das muss man mal setzen lassen. Hast du vielleicht ähnliche Gedanken?
Wenn wir glauben, es nicht verdient zu haben nur für uns selbst geliebt zu werden, ohne etwas dafür leisten zu müssen, werden wir auch nur Partner in unser Leben lassen, die in dieses Muster passen. Wenn ich zum Beispiel jemanden kennengelernt habe, der sich sehr um mich gekümmert und mir Zuneigung einfach so gegeben hat, konnte ich damit gar nichts anfangen. Ich war komplett überfordert.
Wir landen immer wieder im gleichen Beziehungsmuster, bis wir die Dynamik dahinter verstanden haben.
Mittlerweile habe ich es gelernt und es ist unglaublich, dass Beziehungen auch nicht anstrengend sein können 😉.
So bekommst du das Leben das du dir wünschst
Zunächst ein paar Fragen an dich:
Welches Leben glaubst du verdient zu haben?
Hast du es verdient, dass du im Job gut bezahlt wirst, ohne dich zu Tode zu arbeiten?
Hast du es verdient, dass es im Leben leicht sein darf?
Hast du es verdient in einem schönen Haus ohne Sorgen zu leben?
Du brauchst nur auf dein Leben zu schauen, dann weißt du genau was du glaubst zu verdienen.
Nun deine Aufgabe:
- Betrachte alle Lebensbereiche einmal ganz genau: Privatleben, Beziehungen, Job, Gesundheit, Finanzen,…
- Wie sieht es da aus?
- Ist es das was du dir wünschst?
- Und wenn nicht – welche Überzeugung hält dich davon ab?
- Welche Gedanken kannst du ändern?
Zusammenfassung
So, das waren die 3 Säulen der Selbstliebe. Ich wiederhole noch einmal:
- Der Umgang mit dir selbst
- Dein Umgang mit anderen
- Was du glaubst verdient zu haben.
Wenn du die Aufgaben erfüllst die ich dir in den einzelnen Kapiteln gestellt hast, wirst du sehr schnell erkennen, wo du Veränderungsbedarf hast. Und wenn du dabei Unterstützung brauchst: Ich bin für dich da!
Selbstliebe-coaching in Wien und online
Egal ob im Einzelcoaching (in Wien oder online), oder in einem meiner Selbstreflexions-Workshops – das sind genau die Themen, die wir bearbeiten um eine gute Basis für ein zufriedenes Leben zu schaffen. Ist gar nicht so schwer 😉. Wenn dir der Beitrag gefallen hat, freue ich mich, wenn du
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Ich freue mich natürlich auch über einen Kommentar
von dir zu diesem Thema!
Bis zum nächsten Mal! Alles Liebe,
Angelika
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Über die Autorin:
Angelika Ployer
Ich unterstütze meine Kund*innen dabei, Ihre Gedanken zu beruhigen, Stress zu reduzieren und Klarheit für Ihre Entscheidungen zu bekommen. Das Ziel: Mut, Freude und Gelassenheit für einen neuen Weg. Neben dem Schreiben betreibe ich den Podcast „Von Drama zu Karma“.
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Gerd und Christine Spranger (Montag, 07 November 2022 20:48)
Vielen Dank für Ihre schönen Gedankenanstöße zur Selbstliebe. Für uns war es ein harter Weg, bis wir es schafften, uns selbst zu lieben. Und manchmal ist es heute noch in manchen Situationen eine Herausforderung.
Aber die Eigenliebe ist unabdingbar um zu überleben. Das haben wir immer wieder erfahren. Es war für uns nicht leicht - für jeden Einzelnen von uns - es zu schaffen, uns selbst zu mögen. Besonders in unseren jüngeren Jahren und am Anfang unserer Beziehung.
Sich selbst zu mögen geht ja vielleicht noch. Aber sich selbst zu lieben ist nochmal eine Steigerung. Die Selbstliebe zu erringen gleicht einem Sieg bei einem Marathonlauf.
Wer jetzt denkt, Selbstliebe hätte etwas mit Egoismus oder Narzissmus zu tun, der liegt falsch. Für uns ging es darum, uns selbst mit allen Mängeln und Nachteilen zu aktzeptieren. Das ist heute besonders schwer, wenn dir von den Medien vorgegaukelt wird, wie du aussehen musst oder was du besitzen musst, um ein toller Typ zu sein.
Dabei geht es gar nicht darum. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass es wichtig ist, mit sich selbst gut auszukommen. Uns gelang das immer besser, als wir im Laufe der Zeit lernten, mit uns selbst nicht zu streng zu sein. Je älter man wird, umso mehr lernt man sich kennen. Man weiß im Laufe der Zeit, was einem gut tut und was man lieber lassen sollte.
Natürlich schlägt man immer wieder gern einmal über die Strenge, trinkt ein Gläschen zu viel oder ist durch zuviel Arbeit viel zu gestresst. Aber im Großen und Ganzen haben wir heute gelernt, auf uns selbst zu schauen und rechtzeitig stop zu sagen, wenn wir einerseits über die Strenge schlagen oder andererseits zu streng zu uns selbst sind.
Es geht doch im Leben darum, sich selbst so gut kennenzulernen und sich mit sich selbst auch ein Stück zu versöhnen und sich so anzunehmen, wie man eben ist. Das bedeutet nicht, dass man noch Verbesserungsversuche machen kann. Aber sich daran aufarbeiten sollte man nicht.