Glaubenssätze - so kannst du sie positiv für dich nützen!

Glaubenssaetze - so kannst du sie positiv für dich nützen

Im heutigen Beitrag dreht sich alles um deine Glaubenssätze: 

Wie sie entstehen, wie du sie entdeckst, wie du sie veränderst und letztendlich verfestigst.

 

Wir sprechen über Neuroplastizität des Gehirns, Autobahnen und Trampelpfade und viele positive und negative Beispiele.

 

Selbstverständlich gibt es auch zahlreiche Tipps und Tricks zum Aufspüren deiner negativen und zum Verfestigen deiner positiven Glaubenssätze!

 

Wie immer zum Hören & Lesen.


Kennst du diesen Rat: "Du musst nur deine negativen Glaubenssätze auflösen, dann ändert sich dein ganzes Leben"?

 

In jedem Selbsthilfe-, Psychologie- und Frauenratgeber findest du irgendwann die Aufgabe, dich mit deinen Glaubenssätzen auseinanderzusetzen, egal ob du Gewicht verlieren, die Liebe finden, reich werden oder dich selbst lieben willst.

Positive Glaubenssätze - die Grundlage für ein glückliches Leben?

Aber ist es wirklich so einfach? Muss ich nur ein paar Sätze in meinem Kopf ändern und lebe glücklich bis an mein Lebensende? Warum gibt es dann so viele unglückliche Menschen?

Die Antwort auf diese Frage ist  "Ja und nein".

 

Ja, die Veränderung deiner Glaubenssätze wird dein Leben verändern.

Nein, du wirst vermutlich nicht glücklich bis an dein Lebensende sein, denn im Leben geht es immer auf und ab.

Aber du wirst DEIN Leben führen und dich von alten Mustern lösen.

 

Und warum so viele Menschen unglücklich sind? Weil das Beschäftigen mit der eigenen Gedankenwelt sehr furchteinflößend sein kann und die Veränderung von eingefahrenen Denkmustern schwer ist.

Schwer – aber nicht unmöglich!

Glaubenssätze - eine Definition

Glaubenssätze sind unsere Annahmen, Einstellungen und Meinungen über uns und die Welt. Sie sind meist unbewusst und tief verankert und bestimmen unser Denken und Handeln.

Wie entstehen Glaubenssätze?

Um zu verstehen, wie sich Meinungen und Einstellungen in unseren Gedanken formen, machen wir einen kleinen Ausflug in die Biologie und betrachten unser Gehirn. Falls du jetzt eine langweilige Biologiestunden erwartest, keine Sorge – das ist nur ein Glaubenssatz 😉. Biologie kann nämlich richtig spannend sein!

 

Hast du schon einmal etwas von Neuroplastizität gehört? Es bedeutet nichts anderes, als dass unser Gehirn ständigen Veränderungen unterworfen ist und regelmäßig umgebaut wird. Obwohl es einen Grundbauplan für das menschliche Gehirn gibt, ist jedes einzelne individuell. Der Unterschied ergibt sich daraus, wie wir es nützen und trainieren.

 

Das Trainingsgerät unseres Gehirns ist dabei das Denken.

Wenn du zum Beispiel täglich mehrere Stunden Klavier übst, wird dein Gehirn anders aussehen als wenn du täglich mehrere Stunden fernsiehst. Das Gehirn eines Arztes wird andere Schwerpunkte haben, als das eines tibetischen Mönchs. Eines der Schlagworte in der Neuroplastizität ist: Use it or lose ist. Deshalb ist es wichtig, dein Gehirn bis ins hohe Alter zu fordern.  Dies ist natürlich nur eine sehr einfache Darstellung des sehr komplexen Organs Gehirn – aber wir wollen ja keine Neurochirurgen werden, sondern unsere Glaubenssätze verstehen….

 

Also weiter in der einfachen Erklärung: Eines der Hauptziele unseres Gehirns ist es, Energie zu sparen – deshalb liebt unser Gehirn Gewohnheiten. Denke hierbei an Autobahnen und Trampelpfade.

 

Wenn du etwas immer wieder auf die gleiche Art und Weise machst, ergeben sich im Gehirn starke neuronale Verschaltungen, es wird eine Gewohnheit. Du musst zum Beispiel nicht mehr jedes Mal nachdenken wie du Auto fährst. Aber erinnerst du dich noch an deine erste Fahrstunde? Kupplung, Gas, Bremse – nicht zu nah zu den anderen Autos fahren…. Mein Herz klopft gleich ein bisschen schneller wenn ich daran denke.

 

Somit ergeben sich auch durch Gedanken, die du häufig denkst, Autobahnen. Wenn du also immer denkst:

"Ich kann das nicht." "Das ist zu schwer." "Immer ich...", dann ist das eine Autobahn ins  Unglück.

Wenn du dann nach diesem Beitrag beschließt: „Ab heute denke ich nur noch positiv!“ – dann ist es also ob du einen Trampelpfad durchs Dickicht schlägst. Am Anfang nicht leicht – aber wenn du dranbleibst, wird dieser Weg immer breiter und leichter zu gehen.

 

Bist du noch bei mir?

 

Wunderbar, denn jetzt sprechen wir darüber, wie sich die ersten Autobahnen in deinem Kopf gebildet haben:

Glaubenssätze aus der Kindheit

Nun wechseln wir von der Auto-Analogie zum Computer. Ich liebe Bilder!

 

Wenn wir zur Welt kommen, ist unser Gehirn eine leere Festplatte, die nur darauf wartet, dass Informationen abgespeichert werden. Und woher kamen diese Informationen? Indem wir von unserem Umfeld gelernt haben. Die Gewohnheiten, Gedanken und Aussagen unseres Umfeldes haben nach und nach die ersten Autobahnen in unserem Gehirn gebildet. Dadurch entstanden unsere eigenen Verhaltensweisen, Erwartungen und Einstellungen: Unsere Glaubenssätze.

Die Einflüsse kamen von vielen Menschen und Bereichen: Eltern und Geschwister, Verwandte und Bekannte, Freunde, Lehrer, Medien und Gesellschaft und letztendlich unsere eigenen Erfahrungen.

 

Im Endeffekt ergab sich daraus ein Kreislauf:

 

Unsere Glaubenssätze haben unser Verhalten bestimmt, dadurch haben wir Erfahrungen gemacht und diese haben wieder unsere Glaubenssätze beeinflusst.

 

Beispiel für das Entstehen hilfreicher und einschränkender Glaubenssätze:

 

1. HILFREICH:

Deine Eltern haben immer gelobt, wie gut und kreativ deine Geschichten sind. Somit ist dein Glaubenssatz: "Ich kann gute Geschichten schreiben." Du wirst ganz entspannt zur nächsten Deutschschularbeit gehen und ohne Druck die Aufgabe erledigen. Dadurch stärkt sich auch der Glaubenssatz für die Zukunft und vielleicht wirst du sogar einmal Autorin.

 

2. EINSCHRÄNKEND:
Deine Lehrerin mag die Art deiner Geschichten nicht und sagt dir, du kannst keine nachvollziehbaren Erzählungen schreiben und schreibt regelmäßig Themenverfehlung auf deine Hausübung. Du wirst schon mit Bauchweh zur nächsten Schularbeit gehen, durch den Stress kannst du keinen klaren Gedanken fassen, machst viele Fehler und findest den roten Faden in deiner Geschichte nicht. Dein Glaubenssatz: "Ich kann nicht gut schreiben." Dieser Satz setzt sich fest und wird dich in Zukunft zögern lassen deine tollen Geschichten in die Welt zu setzen.

 

Überlege einmal, was du alles nicht kannst. Oft höre ich: "Ich kann nicht mit Zahlen umgehen". Das ist vor allem in der Selbständigkeit ein sehr ungünstiger Glaubenssatz. Vielleicht hast du als Kind oft gehört: "Du bist klug aber tollpatschig". Sport wird dann nicht zu deiner Lieblingsbeschäftigung gehören. Ich habe als Kind von meiner Mutter gehört: "Du kannst nicht singen". Das habe ich lange geglaubt, bis ich beschlossen habe: Stimmt gar nicht! Und singe jetzt mit Leidenschaft.

 

Also: welche falschen oder einschränkenden Glaubenssätze trägst du mit dir herum?

 

Du hast ein paar entdeckt? Sehr gut, denn als nächstes beschäftigen wir uns damit, negative Glaubenssätze aus der Kindheit zu verändern und neue Glaubenssätze zu erschaffen.

Negative Glaubenssätze aufspüren

Der wichtigste Schritt in der Arbeit mit Glaubenssätzen, ist diese erst einmal zu erkennen.

Als Faustregel gilt: Alle Lebensbereiche, mit denen du im Moment nicht zufrieden bist, haben mit Sicherheit negative Glaubenssätze, die dich behindern.

 

Hier zwei Detektivübungen:

 

1. SPRÜCHE

Welche Sprüche, Zitate, Lebensweisheiten fallen dir spontan ein? 

z.B.: Ohne Fleiß kein Preis. Geld verdirbt den Charakter. Schuster bleib bei deinen Leisten…

 

2. VERALLGEMEINERUNGEN

Was denkst du über folgende Dinge? (Vervollständige die Satzanfänge)

Alle Menschen…

Ich muss immer…

Das Leben ist…

Männer sind…

 

Wenn du jetzt auf diese kleine Liste schaust, frage dich:

  • Stimmt das wirklich?
  • Kann ich ein paar Sätze streichen?
  • Sagt mein Kopf „Ja das stimmt“ und mein Bauch „Blödsinn“?
  • Bestätigen sich ein paar dieser Sätze in deinem Leben immer wieder?

 

Hier ein paar hinderliche Glaubenssätze zu den Themen Selbstliebe, Werte, Selbstvertrauen, Selbstwert:

 

• „Ich habe das nicht verdient“

• „Ich muss perfekt sein“

• „Ich bin nicht gut genug“

• „Ich bin zu dumm“

• „Liebe muss man sich verdienen“

• „Immer mache ich alles falsch“

• „Ich muss alles alleine schaffen“

 

• „Ich brauche keine Hilfe“

Das Bild zeig ein trauriges kleines Mädchen und die Sätze: "Ich bin nicht gut genug. Ich kann das nicht. Immer mache ich alles falsch"

Ich bin sicher, dir fallen noch ein paar mehr ein.

 

Nachdem wir nun wissen, wo die Glaubenssätze herkommen, und du auch schon einige falsche entdeckt hast, machen wir uns nun auf zum nächsten Schritt:

Glaubenssätze auflösen

Vielleicht denkst du dir bei manchen Sätzen: „Aber es stimmt! Ich habe genau diese Erfahrung gemacht!“.

Dann erinnere dich an den Beginn dieses Beitrages: Unsere Glaubenssätze beeinflussen unser Verhalten und unser Verhalten beeinflusst unsere Erfahrung. Das heißt, sobald du die Glaubenssätze änderst, wird sich letztendlich auch deine Erfahrung ändern. 

 

Nehmen wir ein Beispiel: Der negative Glaubenssatz „Im Leben bekommt man nichts geschenkt.“ 

Frage dich:

 

• Stimmt das wirklich?

• Ist das immer so?

• Gilt das für jeden Menschen oder nur für mich?

• Gab es in meinem Leben vielleicht schon einmal eine Ausnahme?

 

• Wie würde ich mich verhalten, wenn ich das nicht glauben würde?

Das Bild zeigt ein großes Fragezeichen und die Worte: "Bist du dir ganz sicher"

Wie lauten deine Antworten? Ich bin mir ziemlich sicher, dass du irgendwann in deinem Leben schon einmal etwas geschenkt bekommen hast. Oder dass du jemanden kennst, der schon etwas geschenkt bekommen hat. Es kann also nicht für alle gelten. Und wenn es nur für dich gilt, kannst du es ändern. Stell dir vor, du würdest daran glauben, dass du es wert bist, beschenkt zu werden – wie würdest du in der Welt auftreten?

 

 

Habe ich dich jetzt überzeugt, deine alten Glaubensätze aufzulösen? Wunderbar! Auf zum nächsten Schritt:

Glaubenssätze umformulieren & verändern

Hier ist es wichtig, dass du deine neuen Glaubenssätze positiv formulierst.

 

Vielleicht hast du schon einmal gehört, dass unser Unterbewusstsein das Wort „Nicht“ nicht versteht und hast dir gedacht „So ein Blödsinn“. Mir war es zumindest lange unverständlich, warum das so sein soll. Bis ich etwas gelesen habe, dass für mich Sinn macht:

 

Wenn du dir etwas wünschst oder vorstellst, siehst du meistens ein Bild vor deinem inneren Auge, nicht wahr? Zum Beispiel „Reichtum“. Vielleicht hast du Bilder von Geldbergen, Luxusautos, schicker Kleidung, einer bestimmten Person,… Das Wort Reichtum ohne Bilder macht für unser Unterbewusstsein keinen Sinn. Aber nun stell dir keinen Reichtum vor… ??? Geht nicht. Denn wie will sich dein Unterbewusstsein ein Bild von etwas schaffen, dass nicht da ist? Vielleicht siehst du jetzt einen Bettler. Aber das ist dann das Bild Bettler und nicht „kein Reichtum“. Ich hoffe, du verstehst worauf ich hinauswill.

Das Bild hat den Titel "Reichtum" und zeigt ein Luxusauto, eine Kassette voll Geldscheinen und einen Diamantring

Somit ist es schwer sich vorzustellen „Kilos zu verlieren“ – wie wäre das Bild dazu? Aber „schlank sein“ kann bildhaft festgelegt werden. Falls du dazu Fragen hast, schreib es mir in die Kommentare!

 

Hier ein paar Beispiele für das Transformieren und Umwandeln von Glaubenssätzen:

 

Geld

ALT:

"Geld verdirbt den Charakter"

NEU:

„Ich bin ein guter Mensch, egal wie mein Kontostand ist.“

Beziehungen

ALT:

"Ich bin nicht beziehungsfähig."

NEU:

"Es gibt den richtigen Partner für mich."

Selbstliebe

ALT

"Erst die Arbeit, dann das Vergnügen."

NEU: 

"Ich darf jederzeit gut für mich sorgen."


Positive Glaubenssätze verfestigen

Nun gilt es Autobahnen im Gehirn zu bauen. Wiederhole deine positiven Glaubenssätze so oft wie möglich und suche im Leben nach Bestätigungen dafür, dass sie stimmen.

Schreibe sie auf Post-Its, als Handyerinnerung, wiederhole sie täglich – so lange, bis sie genauso in dein Unterbewusstsein übergegangen sind, wie vorher deine negativen Glaubenssätze.

 

Übrigens: wundere dich nicht, dass auch nach längerem Arbeiten an Glaubenssätzen immer wieder neue auftauchen. Manche sind tief versteckt und überraschen uns in unerwarteten Momenten.

3 Tipps zur Verankerung positiver Glaubenssätze

1. Stelle den positiven Glaubenssatz als Frage:

Auf den Gedanken „Ich verdiene leicht und mit Freude Geld“ könnte dein Unterbewusstsein mit einem „Pffff, das glaubst du ja selbst nicht“ reagieren. Wenn du dich aber fragst: „Wie kann ich leicht und mit Freude Geld verdienen?“ nimmt dein Unterbewusstsein die Aufgabe an und beschäftigt sich mit der Lösung statt dich zu behindern.

 

2. Psychohygiene Ritual:

Stell dir vor, wie du jeden Abend beim Duschen die negativen Glaubenssätze von dir abwäschst und sie im Ausguss verschwinden lässt. Wahlweise kannst du sie auch beim Zähneputzen ausspucken.

 

3. Sammle Gegenbeweise

Wenn du überzeugt bist, dass Geld nicht glücklich macht, suche bewusst nach Menschen, die reich sind und trotzdem Gutes tun und glücklich sind. 

Wenn du glaubst, perfekt sein zu müssen, suche bewusst nach Beispielen von Imperfektion die dir gefallen oder die andere lieben! Du wirst sehen: für jeden Glaubenssatz gibt es eine ganze Menge an Gegenbeweisen.

Zusammenfassung

• Glaubenssätze entstehen sehr früh durch Lernen von unserer Umwelt.

• Sie verfestigen sich zu Autobahnen in unserem Gehirn, wenn wir immer die gleichen Wege gehen.

• Du kannst jederzeit neue Trampelpfade in dein Gehirn schlagen und sie zu Autobahnen ausbauen.

 

Die Schritte dafür: 

1.  Glaubenssätze aufspüren

2. Negative Glaubenssätze auflösen & umformulieren

3. Positive Glaubenssätze verfestigen

 

Damit steht deinem Glück nichts mehr im Wege! Dies ist ein sehr intensiver und manchmal auch anstrengender Weg, auf dem wir uns leicht verlieren können.

Glaubenssätze-Coaching in Wien und Online

Wenn du gerne Unterstützung beim Aufspüren und Auflösen deiner Glaubenssätze hättest, bin ich sehr gerne an deiner Seite. Vereinbare noch heute ein kostenloses Orientierungsgespräch und lass und schauen, ob wir als Reisepartner harmonieren.


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Bis zum nächsten Mal! Alles Liebe,

Angelika

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Angelika Ployer | psychosoziale Beratung & Coaching

Über die Autorin:

Angelika Ployer

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