In diesem Beitrag legen wir das Fundament für langfristige Klarheit deines Geistes.
Ich erzähle dir:
Warum ein regelmäßiger Gedanken-Check wichtig ist
Wie Gedankenausmisten im Alltag funktioniert
Welchen Gewinn du davon hast.
Lass uns loslegen!
Wie immer zum Lesen & Hören!
Bist du ein Messie im Geist?
Kennst du Messies? Das sind Menschen, die unglaubliche Mengen an Dingen anhäufen und gerne in verschiedenen TV-Shows als abschreckendes Beispiel gezeigt werden. Dass ein ernstes psychisches Thema dahinter steckt, welches nicht zur Volksbelustigung genutzt werden sollte, ist ein anderes Thema.
Aber wenn du das gesehen hast, hattest du sicher den Gedanken: „Wie kann man nur so leben?“ und dich über dein sauberes und geordnetes Heim gefreut.
Aber sei nicht zu schnell mit deiner Verurteilung, denn ich behaupte: Auch du bist ein Messie!
(Stille für die dramatische Pause).
Ja, genau du. Ich wage zu behaupten, du bist ein Messie in deinen Gedanken (diesmal aber ohne problematischen psychischen Hintergrund, du bist einfach nur ein Mensch.)
Warum wir alle Messies sind...
Schauen wir uns einmal die Definition des Messie Syndroms auf Wikipedia an:
Das Zwangshorten, umgangssprachlich auch Messie-Syndrom (abgeleitet von englisch mess „Chaos, Durcheinander“) genannt, bezeichnet ein zwanghaftes Verhalten, bei dem das übermäßige Ansammeln von mehr oder weniger wertlosen Gegenständen in dem eigenen Wohn- und Arbeitsumfeld im Vordergrund steht, verbunden mit der Unfähigkeit, sich von den Gegenständen wieder zu trennen und Ordnung zu halten.
„Ha“ sagst du jetzt „das trifft auf mich überhaupt nicht zu!“.
Wirklich nicht?
Machen wir ein kleines Experiment: Stell dir einmal vor, dein Kopf wäre dein zu Hause, also dein Wohn- und Arbeitsumfeld. Lass uns jetzt die Haustür öffnen und einen Blick hineinwerfen. Hast du da nicht vielleicht auch zahlreiche, wertlose Gedanken und Glaubenssätze gespeichert? Bist du unfähig dich von traurigen oder schlechten Erinnerungen zu trennen? Gelingt es dir, Ordnung in deine Gedanken zu bringen oder kreisen sie immer wieder um ein Thema? Überfallen dich nachts die Sorgen und lassen sich nicht aufhalten? Fühlst du dich manchmal von der Last deiner Gedanken erdrückt?
Genauso definiert man Messies. Deine Erinnerungen sind nichts anderes als die Berge alter Zeitschriften, die sich in manchen Wohnungen bis zur Decke stapeln. Peinliche Ereignisse und Ärger sind die schimmligen Nahrungsmittel die auf dem Boden der Messie-Küche festkleben und Ameisen anlocken. Diese Ameisen sind deine negativen Gedanken, die dir sagen, dass du nicht gut genug bist. Graust dir schon ein bisschen? Möchtest du dringend einen Reinigungstrupp für deinen Kopf und deine Gedanken anheuern, damit wieder alles blitzt und blinkt?
Keine Sorge – hier bin ich! Ich bin dein Reinigungscoach, die dir hilft wieder Ordnung in deinen Kopf zu bringen. Warum ich das kann? Als psychosoziale Beraterin, Yoga- und Meditationslehrerin sind mir die schmutzigen Seiten des Geistes sehr gut bekannt – und ich habe einen ganzen Lastwagen an Reinigungsmitteln, die nur auf ihren Einsatz warten. Bist du bereit?
Warum du regelmäßig einen Gedanken-Check durchführen solltest
Was Gedanken mit verstopften Abflüssen zu tun haben
Reinigst du regelmäßig deine Abflüsse? Entfernst die Haare aus der Dusche, Fettansammlungen aus dem Küchenabfluss? Bestimmt machst du das - auch wenn es manchmal ein wenig eklig ist. Hin und wieder gießt du auch Abflussreiniger ins Rohr und wenn gar nichts mehr geht rufst du den Fachmann, der die Rohre durchputzt.
Denn was würde passieren, wenn du das nicht machst? Deine Abflüsse wären irgendwann so verstopft, dass gar nichts mehr geht und sich die ganze grauslige Suppe an Abflüssen in deiner Wohnung sammeln.
Kannst du dir schon vorstellen worauf ich hinaus will?
Genau: Deinen Kopf! Die Haare im Abfluss symbolisieren die negativen Gedanken, die sich so ansammeln und hängen bleiben. Das Öl und die Speisereste Informationen, die du ungefiltert von außen aufnimmst und abspeicherst. Wenn das alles zu viel wird, ist das System verstopft und nichts geht mehr. Spätestens dann muss die Fachfrau her: also ich, um dir zu helfen die Verstopfung bzw. den Knoten im Kopf aufzulösen.
So wie du also täglich deine Haare aus dem Abfluss entfernst, prüfe auch deine Gedanken:
- Ist mein Kopf vollgestopft mit unnötigen Informationen?
- Welche Sorgen und Horrorszenarien verstopfen gerade mein Leben?
- Wie hoch ist gerade mein Druck? Wer oder was verursacht ihn?
Warum du gerade in stressigen Zeiten deine Gedanken aufräumen solltest
Hast du in stressigen Zeiten manchmal das Gefühl, dein Kopf platzt? Da passt einfach nichts mehr rein? Gleichzeitig vergisst du wichtige Dinge und kannst dich nicht konzentrieren? Du versuchst dich besser zu organisieren, führst ellenlange To-Do Listen und fühlst dich komplett überfordert? Kein Wunder – dein System ist überlastet. Es ist also würdest du versuchen drei Küchenrollen im Klo runterzuspülen. Oder deinen Weg aus einer Messie-Wohnung durch die Stapel an Zeitungen, Toastern, Kleidung und Müll zur Tür zu finden. Unmöglich.
Vielleicht kannst du auch einfach nicht zur Ruhe kommen. Fühlst dich ständig getrieben.
Bedenke: Wenn du zu viel in deinen Gedanken festhängest, damit beschäftigt bist, was du noch tun musst, was du nicht vergessen darfst,… dann bist du immer in der Zukunft.
Wenn du damit haderst, was du falsch gemacht hast und dir Vorwürfe machst, dann bist du in der Vergangenheit.
Wahre Ruhe findest du aber nur in der Gegenwart im Hier und Jetzt – und das ist das Ziel des Frühjahrsputzes für die Gedanken.
Bist du jetzt motiviert, die gedanklichen Gummihandschuhe anzuziehen, das Putzmittel zu schnappen und loszulegen? Wunderbar – hier ein paar Tipps für den Alltag:
Gedanken-Ausmisten im Alltag
Schritt 1: Stoppe die Gedankenflut
Zunächst ist es einmal wichtig, der Flut von Gedanken und Sorgen Einhalt zu gebieten – damit nichts neues in deinen ohnehin schon überfüllten Kopf kommt. Dies erreichst du folgendermaßen:
1. Sage „STOPP“
Gehen wir wieder zurück zum Anfangsbild der Ameisen in der Messie Wohnung. Ameisen sind lästige kleine Viecher. Sie tun nicht weh, aber in der Wohnung wollen wir sie trotzdem nicht haben. Genauso ist es mit vielen Gedanken. Immer wenn du merkst, dass du dir schon wieder Schreckensszenarien ausmalst, dich negative Nachrichten runterziehen oder du dich über den Nachbarn ärgerst, sage laut (oder nur innerlich, wenn du gerade in der U-Bahn sitzt) STOPP. Stell dir dazu ein großes rotes Stopp-Schild vor oder einen grimmigen Polizisten, der die Hand hoch hält. Dann denke gezielt an etwas anders – Positives, wenn möglich… Alternative: Wenn du es lieber ein wenig schmerzhafter hast, gib dir ein Gummiringerl an dein Handgelenk und ziehe jedes Mal dran, wenn du dich in negativen Gedanken verlierst. Der Schmerz des Zurückschnalzens holt dich schnell in die Gegenwart zurück.
2. Hör auf dich mit negativen Dingen zu überfluten
Ja, wir wollen über das Weltgeschehen informiert sein. Und ja, es ist ganz schlimm, was gerade rund um uns passiert. Aber: du bist nicht der / die RetterIn der Welt. Wenn du traurig bist, dass auf der anderen Seite der Welt Menschen hungern, hilft ihnen das nicht. Wenn du einen Aktionsplan aufstellst hingegen schon. Leider tun wir das nicht. Wir hören das Elend der Welt und fühlen uns traurig, wütend und/oder schuldig. Diese Gefühle verursachen Stress. Würden wir beginnen Schritte zu setzen etwas an dieser Situation zu ändern, wäre das kein Problem. Aber wir verharren in der „Ich kann ja nichts tun“ Haltung, die niemanden hilft. Also: reduziere schlechte Nachrichten auf ein Minimum, wenn du nicht das Ziel hast, etwas zu ändern. Kümmere dich lieber erst Mal um dich selbst, statt die Last der Welt auf deinen Schultern zu tragen.
3. Vermeide negative Menschen
Leichter gesagt als getan. Wenn zum Beispiel die Kollegin ständig meckert wie schlimm denn die Arbeitssituation ist und dir zuflüstert "hast du schon gehört, die Maier aus der Personalabteilung hat,….", dann sind das wieder viele Gedanken-Ameisen, die sich in deinem Kopf einnisten, die du wirklich nicht brauchst. Weiche den Menschen aus oder schalte auf Durchzug, wenn die Tiraden anfangen. Lass dich nicht in lästern, Spekulationen und Ärger hineinziehen und unterbrich dadurch die Ameisenstraße in deine Gedanken.
Schritt 2: Hör genau hin!
Wenn der Ansturm neuer Gedanken gestoppt ist, können wir einmal schauen, was denn da überhaupt in unserem Geist los ist. Wir machen quasi Inventur in unserem Messie-Kopf. Stell dir vor, du nimmst eine Liste und einen Stift und gehst durch deine Gedanken, wie durch eine Wohnung.
In der Wohnung siehst du vielleicht die alte Standuhr, die du von deiner Oma bekommen hast. In deinem Kopf findest du den Satz: „Wenn ich es nicht mache, macht es keiner“. Daneben hängt die Jacke deiner Mutter bzw. der Satz „Liebe muss man sich verdienen“. Ganz hinten im Raum findest du eine alte, hässliche Porzellanfigur, von der du gar nicht mehr weißt, wer sie dir geschenkt hat. Sie steht für den Satz im Kopf: „Wenn ich nichts arbeite, bin ich nichts wert“.
Merkst du, worauf ich diesmal hinaus will? So wie wir physische Erbstücke haben, die wir mögen oder nicht, haben wir auch sehr viele geistige. Man nennt dies Glaubenssätze. Sätze und Überzeugungen, die wir im Laufe unseres Lebens mitbekommen und abgespeichert haben und die unser Leben und unser Verhalten tagtäglich beeinflussen. Meistens sind wir uns dessen gar nicht bewusst. Deshalb ist es wichtig hier immer wieder hinzuhören und sich zu fragen:
- „Wer sagt das?“
- „Stimmt das?“
- „Was könnte ich statt dessen denken“.
Die Arbeit mit Glaubenssätzen beschäftigt uns unser ganzes Leben, denn sie tauchen immer wieder überraschend auf. Hier hilft es, sie mit einer neutralen Person zu besprechen und zu analysieren und dadurch die schädlichen Muster aus dem Leben zu tilgen. Gerne bin ich hier der Reinigungstrupp an deiner Seite. Melde dich hier für ein Gespräch an.
Nachdem wir nun keine neuen negativen Gedanken hereinlassen und Inventur über die bestehenden gemacht haben, geht es zu Schritt 3: Aufräumen und Reinigen.
Schritt 3: Schaffe Raum für gesunde Gedanken
Die schlechte Nachricht: das ist der härteste Teil.
Die gute Nachricht: Dein Leben wird sich dramatisch verbessern.
Die Kunst des Loslassens
Warum ist Platz machen so hart? Ganz einfach: Raum schaffen heißt loslassen. Und loslassen ist etwas, dass uns Menschen besonders schwer fällt. Meine Kunden sagen oft: „Ich verstehe, dass ich es loslassen soll – aber wie?“
Das ist eine sehr gute Frage. Falls du mehr dazu wissen möchtest, habe ich hier einen Artikel für dich: „Loslassen – 5 Wege, wie du schon heute damit beginnen kannst.“
Stille einkehren lassen
Gesunde Gedanken brauchen Platz und Stille. Und Stille können wir oft nicht gut aushalten.
Stille im Kopf bekommst du nicht nur durch Meditation, sondern auch durch meditatives Tun: Immer dann, wenn du dich ganz auf dich oder eine Sache konzentrierst, wenn du "im Flow bist". Das kann sein, wenn du im Garten arbeitest, ein Bild malst, eine Runde joggst, mit dem Hund spazieren gehst, kochst,… Erinnerst du dich an das letzte Mal, als du ganz in einer Sache aufgegangen bist? Das Glücksgefühl? Das Gefühl, dass dein Kopf ganz leer ist und Stille einkehrt? Wie wäre es, wenn du das regelmäßig hättest?
Meditation, also das tatsächliche stille Sitzen und die Konzentration auf den Atem ist dabei eine gute Unterstützung. 10 Minuten am Tag reichen übrigens schon – und du musst dazu auch nicht im Schneidersitz am Boden verharren. Es gibt Gehmeditation, Meditation der Sinne, bewegte Meditation wie Yoga,… Verschiedene Meditationen findest du übrigens hier.
Dein Gewinn aus der Aufräumaktion: Frieden & Glück
Ziehen wir ein kurzes Resümee nach dieser ersten Aufräumaktion. Ganz schön viel Gerümpel, das wir da hervorgeholt haben, nicht? Vielleicht fühlst du dich beim Anblick der vielen alten Erinnerungsstücke, Glaubenssätze, Ärger,… auch überfordert – das ist ganz normal. Gib dir Zeit. Ein Haus mit 5 Zimmern räumst du auch nicht an einem Tag aus und es ist blitzblank. Zu Beginn der Säuberungsaktion wirbeln wir viel Staub auf – aber der verschwindet.
Dein Ergebnis:
- Viel Platz für neue, gesunde Gedanken.
- Raum für Ideen und Projekte.
- Motivation und Energie für Neues.
- Das Glück im Moment zu leben und die Dankbarkeit für dein Leben.
- Stille im Kopf – ohne lästige Gedankenameisen, die dir sagen was du noch zu tun hast.
- Besserer Schlaf – weil dich dein Gedankengerümpel nicht nachts wach hält.
- Das Gefühl von Freiheit, weil du Altlasten endgültig entsorgt hast.
Wie findest du das? Ist es den Putz-Aufwand wert?
Einen Messie-Kopf zu entrümpeln ist eine Monsteraufgabe. Aber wenn du sie einmal komplett durchführst, schaffst du eine wunderbare Basis für die Zukunft. Dann musst du nur hin und wieder den Gedanken-Müll hinaustragen, unnütze Gedankenmuster zum Sperrmüll bringen und hin und wieder abstauben. Klingt machbar, oder? Ich freue mich über deine Meinung in den Kommentaren.
Wenn du jetzt Lust aufs Aufräumen bekommen hast und mehr darüber wissen willst:
Am Donnerstag, 30.6.2022 biete ich um 18:00 Uhr einen kostenfreien Online Vortrag zum Thema "Gedanken Check: Ordnung schaffen und Altlasten loswerden" an.
Hier findest du nähere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung.
Ich freue mich, dich dort zu sehen!
Bis zum nächsten Mal!
Alles Liebe,
Angelika
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