Was ist dir deine Gesundheit wert?

Der Wert deiner Gesundheit

Im heutigen Blogbeitrag möchte ich mir mit dir den Wert deiner Gesundheit näher betrachten.

 

Ich stelle dir  unter anderem zwei Fragen:

1.) Was ist dir deine Gesundheit wert – Im Sinne von Zeit und Geld?

2.) Was bedeutet eigentlich "gesund" für dich?

 

 Und ich sage dir, warum der Spruch "Gesundheit ist alles und ohne Gesundheit ist alles nichts" aus meiner Sicht falsch ist.

 

Zum Lesen & Hören!

Anstoß für diesen Beitrag war ein Telefongespräch, das ich vor einiger Zeit mit dem Redakteur eines Sportmagazins geführt habe. Wir hatten uns vor längerer Zeit kennengelernt und im Laufe des damaligen Gespräches meinte er, dass er oft starke Schmerzen hätte und ihm Bewegung weh täte. Was er denn tun könnte? Meine Antwort war, dass es durchaus einige Übungen gäbe, die helfen könnten.

Aufgrund seiner Persönlichkeit ging ich davon aus, dass körperliche Übungen schon das Höchste der Gefühle seien, Atemübungen oder gar das Hinterfragen des Lebensstils zog ich gar nicht erst in Betracht. Er würde sich melden wenn er Zeit hätte, war seine Antwort.

 

Dann geschah einmal lange nichts. Ungefähr 2 Jahre später erhielt ich den Anruf: „Mir geht es jetzt so schlecht, ich brauche ein paar Tipps von dir – können wir uns treffen?“ Bei solchen Fragen werde ich immer stutzig. Als ich vorschlug einen persönlichen Termin auszumachen, meinte er „Aber ich brauch nur ein paar Tipps, die kannst du mir ja auch so geben“. Auf meine Antwort, dass Gesundheitstipps nur im Rahmen einer Beratung Sinn machen, meinte er empört „Für sowas gebe ich kein Geld aus“ und legte den Telefonhörer auf.

 

Ich war sprachlos, und zwar aus mehreren Gründen.

Für sowas gebe ich kein Geld aus

Erstens war natürlich mein Ego ein wenig gekränkt, denn sein abfälliges „Sowas“ hat so geklungen als hätte ich vorgeschlagen, drei Mal mit einem Räucherstäbchen um ihn herum zu wedeln und alles wär gut und er müsse mir dafür 300 Euro zahlen. Er hat übrigens nicht einmal gefragt wieviel es kosten würde… 

 

Dann war mein nächster Gedanke: Aber „Sowas“ ist deine Gesundheit. Wollte er mir damit sagen, dass er für seine Gesundheit kein Geld ausgibt? Mich fasziniert es immer wieder, dass Menschen Geld für die neuesten Sportschuhe, das Fitness Center, das teure Mountainbike ausgeben (meist kurzfristig nützen und dann vergessen) – aber den Stundensatz einer Masseurin, einer Physiotherapeutin , einer Yogalehrerin oder einer psychologischen Beratung als zu teuer empfinden.

 

Da sind wir gleich beim nächsten Punkt: „Ein paar Tipps kannst du mir ja geben.“

Würdest du den Zahnarzt im Kaffeehaus fragen ob er dir kurz in den Mund schaut und ein paar Tipps gibt?

Oder den Hautarzt sagen, er solle sich nicht so anstellen, braucht ja nur Mal kurz draufschauen?

Vom Rechtsanwalt im Aufzug einen Tipp zu einem Verfahren erwarten oder vom Automechaniker, dass er doch nur kurz Mal unter die Motorhaube schaut – ist ja kein Aufwand.

Und dafür nichts bezahlen? Nein? Warum in diesem Fall nicht? Weil es Experten sind? Weil sie studiert haben? Oder im Falle des Automechanikers: weil man es selbst nicht kann und es somit ganz klar ist, dass hier ein höherer Stundensatz angesetzt wird?

 

Ich gebe zu bedenken: Auch gute Gesundheitsdienstleister sind Experten auf ihrem Gebiet. Wir investieren viel Geld und Zeit in unsere Aus- und Fortbildungen. Würde ich alle meine tätigkeitsbezogenen Kurse, Workshops, Mentorings zusammenrechnen käme ein sehr hoher Betrag heraus – Unterbringung und Anreise noch gar nicht mitgerechnet.

Der Wert einer Dienstleistung

Warum haben viele Leute das Gefühl eine Dienstleistung sei überteuert? Und Dienstleistungen sind es ja, wofür wir im Gesundheitsbereich so ungern Geld ausgeben.

 

Ein Beispiel aus meinem früheren Personalberateralltag. Wenn wir eine Person in einen Job vermittelt haben, wurde dafür vom Dienstgeber ein Honorar von 1 -3 Monatsgehältern verlangt. Je nach Position und Schwierigkeitsgrad der Suche. Nur auf Erfolgsbasis wohlgemerkt – d.h. wenn wir niemand gefunden haben, hatten wir viel Arbeit, aber unser Kunde keine Kosten. Und trotzdem kam oft die

Aussage: „Das ist viel zu viel“. „Sie haben damit ja gar keine Arbeit“. „Die Leute haben Sie ja eh schon“.

Ich habe mich oft gefragt, ob die Kunden glauben, die Kandidaten sitzen bei uns im Büro und warten bis wir sie zu einem Jobinterview schicken. Ich habe dann oft gefragt: “Aha, das heißt, weil ich die Personen schon habe, brauchen Sie nichts für die Vermittlung bezahlen?" "Ja, genau!" "Ok, das bedeutet, sie gehen auch zum Bäcker und sagen Sie hätten gerne 5 Semmeln, zahlen aber nicht dafür weil die ja eh schon da sind.“ "Nein natürlich nicht!"

Warum nicht? Ist doch der gleiche Grundsatz.

 

Nein, ist es im Auge des Kunden nicht, weil sie die Semmeln in die Hand nehmen können. Weil sie den Bäcker sehen wie er früh aufsteht und die Semmeln liebevoll mit der Hand rollt (ja genau…). Und es ganz klar ist, dass es etwas kostet.

 

Aber zurück zum Eingangsbeispiel:

Angenommen ich würde wirklich ein paar Tipps im Kaffeehaus geben sehe ich dabei folgende Schwierigkeiten:

 

  • Es ist unprofessionell und tendenziell gefährlich. So lange ich nicht sehe, wie sich jemand bewegt, wo er bereits Schonhaltungen entwickelt hat und welche Bewegungen überhaupt möglich sind, kann ich gar keine Tipps geben. Und ich bin zwar nicht schüchtern, aber im Kaffeehaus eine Übung vorzuzeigen liegt auch außerhalb meiner Komfortzone. Wenn ich ihm nun ein paar Übungen erzählt hätte – wie hätte er nachher gewusst, dass er sie ausführt?
  • Und wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass er sie nachher umsetzt? Kann ich dir genau sagen: Null. Eine Verhaltensänderung ist anstrengend und oft sogar schmerzhaft. Wenn ich nicht bereit bin Geld zu investieren, wie sehr werde ich bereit sein, Zeit zu investieren?

Muss ich Geld ausgeben um gesund zu bleiben?

Nein! Ich will nicht sagen, dass wir immer Geld ausgeben müssen um gesund zu bleiben. Überhaupt nicht. Es gibt mittlerweile wunderbare Videos, Podcasts, Blogartikel…. die alle kostenfrei zur Verfügung stehen. Ich selbst übe hin und wieder mit Youtube Videos von guten Lehrern, weil ich dabei komplett das Denken ausschalten kann.

Aber es verlangt Eigeninitiative. Ich muss es mir erst raussuchen. Ich habe niemanden der mir quasi ein Rezept in die Hand drückt das garantiert dass es mir besser geht.

 

Ich weiß nicht wie es dir geht: ich ändere meistens nur etwas wenn ich einen genauen Plan habe. Wenn ich weiß: ich mache abc für 5 Wochen und dann ist das Ergebnis z. Und dafür hole ich mir einen Experten. Denn das ganze Wissen zusammenzusuchen kostet mich viel Zeit und Anstrengung, die ich lieber in die Erreichung meines Zieles investiere.

 

Interessant ist für mich auch: Wenn es uns wirklich schlecht geht, dann ist das Geld kein Thema mehr. Dann würden wir alles zahlen damit es uns besser geht. Warum nicht lieber vorher einen kleineren Betrag investieren und dafür gesund bleiben?

 

In China wurden früher Ärzte bezahlt solange man gesund war, damit sie die Patienten gesund erhielten. Wurde man krank, hat der Arzt etwas falsch gemacht und bekam kein Geld mehr. Eine Sichtweise von Gesundheit mit dem Fokus zum Arzt zu gehen um Krankheit zu vermeiden nicht um sie „wegzubekommen“.

  • Wann warst du das letzte Mal bei einem Arzt?
  • Warst du gesund oder hattest du ein Problem?

Der Wert der Gesundheit

Aber kommen wir noch einmal ganz allgemein zum Wert der Gesundheit zurück:

Eine Freundin meinte vor kurzem: „das wertvollste im Leben ist meine Gesundheit“.

Getreu dem Spruch „Gesundheit ist alles und ohne Gesundheit ist alles nichts“

 

Das sehe ich nicht so.

Denn der Spruch würde bedeuten, dass nur wenn du ganz gesund bist, dein Leben wertvoll ist. Aber wann sind wir schon ganz gesund? Und wie definieren wir das? Würde das nicht bedeuten, dass das Leben chronisch kranker Menschen nichts wäre? Schätzen wir es wirklich wenn wir ganz gesund sind oder nicht eher dann wenn es uns nicht so gut geht?

 

Sei einmal ganz ehrlich zu dir:

  • Wann schätzt du deine Gesundheit besonders? An den Tagen wo alles normal läuft? Oder an den Tagen nach einer Krankheit, wenn es dir wieder besser geht?
  • Was bedeutet Gesundheit für dich?
  • Wann fühlst du dich rundum gesund?

Meine Schüler sagen oft, sie wären gerne ohne Schmerzen. Gibt es wirklich jemanden der nie Schmerzen hat? Ich selbst wache hin und wieder auf und habe Nackenschmerzen – ja auch als Yogalehrer ist man nicht dagegen gefeit schlecht zu liegen…

Aber der Unterschied ist, ich weiß was ich dann tun muss – und das inkludiert keine Schmerztabletten, sondern gezielte Übungen um die Verspannung zu lösen.

 

Ich möchte dir mit diesem Podcast Beitrag den Wert deiner Gesundheit bewusst machen und dich fragen:

Was und wieviel investierst du in deine Gesundheit? An Geld und an Zeit?

 

  • Oft macht ein Besuch bei Masseur schöner als der beim Friseur.
  • Ein Problem mit einer psychologischen Beraterin zu besprechen kann dir Stress ersparen und  dich wieder besser schlafen lassen.
  • Durch den Verzicht auf Überstunden und das damit verbundene Gehalt hast du mehr Zeit für dich – auch eine finanzielle Investition in Gesundheit.
  • Statt in neue Laufschuhe zu investieren um die verhassten 3 Kilo abzunehmen, kauf dir lieber eine Garderobe die dir schmeichelt und nimm dich an wie du bist – das ist die beste Investition in die Gesundheit.

Anstatt sich vorzunehmen etwas für die Gesundheit zu tun, frage dich lieber:

Wie kann ich gut für mich sorgen?

So wie du für ein Kind sorgst, damit es fröhlich, unbeschwert und aufgeschlossen dem Leben gegenüber ist.

 

Zusammengefasst, frage dich:

  • Was ist mir meine Gesundheit wert – Im Sinne von Zeit und Geld?
  • Wann schätze ich meine Gesundheit?
  • Wann fühle ich mich gesund?
  • Wie kann ich täglich gut für mich sorgen?

 

Mit den Antworten auf diese Fragen wirst du deine Sichtweise und dein Handeln vielleicht ändern und kannst bald hohe Renditen auf deine Investition Gesundheit erwarten.

 

Ich wünsche dir viel Spaß dabei, wenn du heute noch anfängst dir selbst etwas Gutes zu tun.

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